Bundeskriminalamt (BKA)

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Landkarte des Deutsches Reiches in den Grenzen von 1937
Landkarte des Deutschen Reiches in den Grenzen 1937

Die innerparteilich heterogene Protestformation war – anders als die NPD – nicht als Produkt der rechtsextremen Szene entstanden, hatte aber nach der Europawahl 2014 und unter dem Eindruck der „Flüchtlingskrise" einen Wandlungsprozess durchlaufen. Die zeitweilig gesunkenen Zustimmungswerte stiegen wieder rapide an. Dabei spaltete sich der wirtschaftsliberale Flügel um den Ökonomen Bernd Lucke und den früheren Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) Hans-Olaf Henkel ab, während sich der Rest der Partei in Teilen dem Profil der europäischen „populistischen radikalen Rechten" (nach dem Muster der „Freiheitlichen Partei Österreichs" Heinz-Christian Straches, des „Front National" um Marine Le Pen in Frankreich oder der „Partij voor de Vrijheid" von Geert Wilders in den Niederlanden) annäherte, dabei deutliche Distanz zur NPD wahrend.

Logo: Junge Alternative

Überlappungen zum NPD-Milieu gibt es am rechten Flügel der AfD um den thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke und den brandenburgischen Landes- und Fraktionsvorsitzenden Andreas Kalbitz, die beide mehrfach öffentlich durch rassistische Äußerungen Aufsehen erregten.

Teile der AfD wie die Jugendorganisation „Junge Alternative" (Abkürzung "JA"; Logo wie das der Mutterpartei in blau-rot) stehen ihnen nahe. Die Beobachtung von Substrukturen wie auch des „Flügel" beschäftigte die Gremien der AFD.

Die dem rechten AfD-Flügel nahestehende Zeitschrift „Sezession" des Instituts für Staatspolitik in Schnellroda/Sachsen-Anhalt hält Distanz zum historischen Nationalsozialismus, zeigt aber eine Vorliebe für Autoren der antiliberalen Rechten der Weimarer Zeit, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus beitrugen (wie Arthur Moeller van den Bruck, Edgar Julius Jung, Ernst Niekisch, Carl Schmitt, Oswald Spengler).4) Ein kritisches Verhältnis zum NS-Regime kommt in der Berufung auf den national-konservativen militärischen Widerstand des Grafen Stauffenberg zum Ausdruck.

Wirmer-Flagge in de Farben rot, gelb und schwarz
Wirmer Flagge

Dazu passt die Wirmer-Flagge (schwarz-gelbes Kreuz auf rotem Grund, die Josef Wirmer, einer der Attentäter des 20. Juli, für das künftige Deutschland entworfen hatte), wie sie auf Demonstrationen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) häufiger zu sehen war.

Logo: Pegida
Logo Pegida

Mehrfach trat Götz Kubitschek, Mitbegründer des Instituts für Staatspolitik, Redakteur der Zeitschrift „Sezession" und Geschäftsführer des Kleinverlages Antaios, als Gastredner bei Pegida auf.

"Ein Prozent"6)

Logo: ”Ein Prozent”-Initiative

ist ein Netzwerk, welches rechte aktivistische Gruppierungen, wie beispielsweise die „Identitäre Bewegung“ mit finanziellen Mitteln über Crowdfunding Kampagnen unterstützt. „Ein Prozent“ betitelt sich selbst als Bürgerinitiative, die sich als Widerstandsplattform für sogenannte deutsche Interessen betrachtet.

Mit der Initiative „Ein Prozent" (eine seit 2016 aktive „Widerstandsplattform für deutsche Interessen") rief er im Dezember 2016 zu einer von der AfD organisierten Mahnwache vor dem Kanzleramt auf, die einen direkten Zusammenhang zwischen dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt eine Woche zuvor an der Berliner Gedächtniskirche und der nach seiner Lesart von Kanzlerin Merkel zu verantwortenden „illegalen Massenmigration" herstellte.5)

Zum engen Kreis um Kubitschek zählt auch der Wiener Burschenschafter Martin Sellner, der Gründer der „Identitären Bewegung" (IB), die in ihren deutschen Gliederungen von 2016 bis Juli 2019 als „Verdachtsfall" vom Verfassungsschutz beobachtet wurde und seither als erwiesenermaßen rechtsextremistische Vereinigung gilt. Mit der Kampagne „Der große Austausch" habe die „Identitäre Bewegung Deutschland" (IBD) ab Sommer 2015 die „unkontrollierte Masseneinwanderung" als gezieltes politisches Unternehmen zur Förderung der multikulturellen Gesellschaft und zur Benachteiligung der angestammten Bevölkerung dargestellt.

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Fussnoten

Literatur

Quellen

Bildquellen