Bundeskriminalamt (BKA)

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Die „marx21“ und die „Sozialistische Alternative“ (SAV) sind zwei Beispiele für den organisationspolitischen Linksextremismus, wobei hier die Besonderheit in einer trotzkistischen Orientierung18) besteht.

Marx2128)

Logo Marx21

„marx21“ ist ein 2007 gegründetes Netzwerk mit trotzkistischen Prägungen. Vormals war es unter den Namen „Linksruck“ bekannt. Themen- und Aktionsfelder von „marx21“ sind Antiimperialismus, Antimilitarismus und Antiglobalisierung.

Sozialistische Alternative Voran29)

Logo Sozialistische Alternative Voran

Die 1994 gegründete „Soz-ialistische Alternative“, genannt SAV, bildet die deutsche Sektion des „Committee for a Workers‘ International“ mit Sitz in London.

Beide zählen zu über 20 einschlägig ausgerichteten Organisationen und sind dort mit jeweils rund 300 Mitgliedern die größten Zusammenschlüsse. Der „Entrismus“ gehört zu ihrer grundlegenden Strategie: Gemeint ist damit das offene oder verdeckte Eintreten in andere, meist linke Organisationen, um dort als engagierte und geschlossene Minderheit größeren Einfluss zu erlangen. Mit dieser Absicht traten die Mitglieder beider Organisationen auch der Partei „Die Linke“ bei. In ihr konnten Angehörige von „marx21“ durchaus hohe Funktionen als Mandatsträgerinnen und -träger oder Posten in der Partei einnehmen, was den Mitgliedern der SAV allerdings nicht gelang. Beide Gruppen bzw. Organisationen werden in der Partei „Die Linke“ geduldet und können dort ihren politischen Einfluss entfalten.

Logo Rote Hilfe e.V.
Rote Hilfe e.V.

Im Bereich des organisationspolitischen Linksextremismus ist die „Rote Hilfe“19) von besonderer Bedeutung, was an der relativ hohen Mitgliederzahl von 9.200 ablesbar ist. Die 1975 neu gegründete Organisation (es gab einen an der „Kommunistischen Partei Deutschlands“ orientierten Vorläufer in der Weimarer Republik) gibt sich als soziales Hilfswerk, das angeblich Personen unterstützen will, die aus politischen Gründen verfolgt werden. Dazu gehören auch Gewalttäterinnen und Gewalttäter. Immer wieder wird auf angebliches Fehlverhalten seitens der Justizbehörden und der Polizei verwiesen, gelten sie doch als Akteure eines verachteten staatlichen Repressionsapparates.

Gegenstandpunkt20)

1992 gründeten die ehemaligen Ideologen der „Marxistischen Gruppe“ ein neues Publikationsorgan, eine Vierteljahreszeitschrift unter der Bezeichnung „GegenStandpunkt“. Die Marxistische Gruppe fand sich daher als „GegenStandpunkt“ in anderer Organisationsform zusammen.

Marxistische Gruppe30)

Die „Marxistische Gruppe“ entstand 1980 durch vormals linksextremistische Studentengruppen und wurde Anfang der 1990er-Jahre aufgelöst. Grundpositionen der Marxistischen Gruppe sind Marx’ ökonomisches Hauptwerk „Das Kapital“. Die Marxistische Gruppe engagiert sich für die Ablehnung und Bekämpfung des Kapitalismus und die Destruktion des Staates.

Es geht dabei aber häufig nicht um ein selbstloses bürgerrechtliches Engagement, denn bei einer Kooperation von Verhafteten mit der Polizei erlischt mitunter die Unterstützung. Dadurch zeigt sich ganz offen die Ablehnung gegenüber Institutionen des Rechtsstaates. Diese Ausrichtung ist manchen linken Demokratinnen und Demokraten, die Mitglieder der Organisation sind, nicht richtig klar. Die Gruppe „GegenStandpunkt“ gehört ebenfalls zum organisationspolitischen Linksextremismus. Dabei handelt es sich um die Fortsetzung der „Marxistischen Gruppe“,21) die 1980 an verschiedenen Universitäten entstand.

Cover Zeitschrift Gegenstandtpunkt
Cover Zeitschrift Gegenstandtpunkt

Deren Aktivistinnen und Aktivisten traten mit aggressiver und destruktiver Kritik auf, störten Seminare und Vorlesungen und warben über Publikationsorgane und Veranstaltungen für ihre Vorstellungen. Das elitäre Gehabe und der starke Zynismus führten hingegen zur Isolation. Auffällig ist das Bemühen, Anhängerinnen und Anhänger in Schaltstellen von Gesellschaft, Staat und Wirtschaft zu etablieren. Nachdem diese Aktivitäten Anfang der 1990er-Jahre öffentlich bekannt wurden, löste man sich auf. Bereits 1992 entstand jedoch mit der Gruppe „GegenStandpunkt“ eine informelle Nachfolgeorganisation um eine gleichnamige Zeitschrift. Ihr werden derzeit 3.000 Personen zugerechnet, welche insbesondere an Universitäten aktiv sind.

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